Grüne Wärme

Unsere Nachhaltigkeitsziele sind ehrgeizig: Bis 2030 wollen wir unsere Fernwärme dekarbonisieren. Ein Transformationsplan zeigt, wie wir unsere Erzeugungskapazitäten auf erneuerbare Energien umstellen können. Stadtwerke-Geschäftsführer Gregor Jeken bringt uns auf den neuesten Stand.

Das ist der Plan
Auf einer Bürgerversammlung Anfang September haben wir ihn vorgestellt: den Transformationsplan für die Fernwärmeversorgung. Um diese nachhaltig zu gestalten, setzen wir auf eine Kombination verschiedener Technologien, wie tiefe und oberflächennahe Geothermie, Wärmepumpen – von Abwasser- bis hin zu Flusswasserwärmepumpen –, Solarthermie und Biomasse. Zudem sollen Wärmeverluste im Fernwärmenetz durch Sanierung und Optimierung reduziert werden. „Um zu entscheiden, welche der Energiequellen wir nutzbringend umsetzen können, sind weitere Untersuchungen nötig“, erklärt Geschäftsführer Gregor Jeken.

Das läuft: Modernisierung Fernheizkraftwerk
Das Heizkraftwerk Hochdahl speist das gleichnamige Fernwärmenetz. Erdgasbetriebene Kessel erzeugen etwa 60 Prozent der Wärme, zwei gasbetriebene Blockheizkraftwerke (BHKW) liefern die restlichen rund 40 Prozent. BHKW arbeiten nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, erzeugen also Strom und Wärme gleichzeitig. Zudem sind sie hocheffizient, da sie bis zu 90 Prozent des verwendeten Energieträgers für die Energiegewinnung umsetzen. Dennoch: Der Austausch der in die Jahre gekommenen Blockheizkraftwerke läuft, die Planung ist abgeschlossen und die Ausschreibungen sind erfolgt.

Bau iKWK
iKWK steht für innovative Kraft-Wärme-Kopplung und meint hier die Kombination eines hocheffizienten, gasbetriebenen BHKW, eines elektrisch betriebenen Heizkessels – des Power-to- Heat-Elements – sowie eines Solarthermiefelds. „Die Planungen für den Solarwärmepark mit einer Bruttokollektorfläche von rund 17.000 Quadratmetern und einer Spitzenleistung von zehn Megawatt Peak sind abgeschlossen, die Ausschreibungen sind erfolgt“, informiert Gregor Jeken. Der genaue Baubeginn wird so bald wie möglich bekannt gegeben.

Die Herausforderungen
Sind alle Untersuchungen und Vorprüfungen abgeschlossen, kann es trotzdem nicht gleich losgehen. Aufwendige Genehmigungsverfahren sowie die vorgeschriebene europaweite Ausschreibung der Bauarbeiten erschweren eine schnelle Umsetzung der Pläne. „Vom Naturschutz bis zu Emissionswerten – es gibt viele Vorgaben, die wir berücksichtigen müssen. Das kostet Zeit“, fasst Gregor Jeken zusammen. Dazu kommt, dass es derzeit nur wenige verfügbare Bauunternehmen gibt, die Projekte dieser Größenordnung und Komplexität in kurzer Zeit stemmen können.

Um die Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung umzusetzen, müssen wir erhebliche Investitionen stemmen und uns enormen technischen Herausforderungen stellen.
Gregor Jeken, Geschäftsführer der Stadtwerke
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Die Kosten
Die Umstellung auf klimaschonende Energien erfordert hohe Investitionen. Gregor Jeken bringt es auf den Punkt: „Eine genaue Preiskalkulation ist zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht möglich. Klar ist jedoch, dass wir hier über Kosten von mehr als 100 Millionen Euro sprechen.“ Der Transformationsplan ist jedoch nicht nur eine Art Vorlage für die Wärmewende, sondern notwendige Grundlage, um wichtige staatliche Fördermittel beantragen zu können.

Bedenken zerstreuen
Wärmewende bedeutet, Investitionen in die Zukunft zu tätigen: „Regenerative Energiequellen wie die Sonne eignen sich sehr gut für die Kombination mit Fernwärme, da die Kosten dieser Energieerzeugung relativ stabil bleiben. So lässt sich die Wärmewende sozialverträglich gestalten“, betont Gregor Jeken und ergänzt: „Wir stehen dazu, Fernwärme muss bezahlbar sein.“

Fazit
Technische Herausforderungen, lange Genehmigungsverfahren, unvorhersehbare Kostenentwicklung: Während Experten und Politiker die Dringlichkeit der Wärmewende betonen, geht es in der Praxis nur langsam voran. Das sieht auch Gregor Jeken so. „Wir wären gerne viel schneller, als wir es derzeit sind, doch uns sind die Hände gebunden, da wir uns an die Regularien halten müssen“, bilanziert der Geschäftsführer. Trotz der großen Hürden bleibt er optimistisch: „Entscheidend wird sein, wie gut die verschiedenen Technologien kombiniert und optimiert werden, um eine kosteneffiziente und umweltfreundliche Wärmeversorgung sicherzustellen. Die Richtung stimmt, auch wenn es manchmal nur kleine Schritte sind.“


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